Die Vollendung eines Paradigmenwechsels: Vom Lebensstandard zur Lebensleistungsrente
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Die Vollendung eines Paradigmenwechsels: Vom Lebensstandard zur Lebensleistungsrente
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83(2014), Iss. 2 : pp. 21–32 | First published online: October 03, 2017
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Arbeitnehmerkammer Bremen.
- Ingo Schäfer, Dipl.-Pol., geb. 1976, seit 2013 Referent für Sozialversicherungs- und Steuerpolitik der Arbeitnehmerkammer Bremen; Schwerpunkt: gesetzliche Rentenversicherung. Zuvor Referent der Linksfraktion im Bundestag u. a. zu Renten- und Steuerpolitik. Seit 2011 Mitglied der Selbstverwaltung der Rentenversicherung Berlin-Brandenburg.
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Abstract
Der zu Beginn des Jahrtausends begonnene Paradigmenwechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung steht erneut an einem Scheidepunkt. Sinkende Zahlbeträge aus der gesetzlichen Rentenversicherung und eine hinter den Erwartungen zurückbleibende private Vorsorge delegitimieren das “Drei-Säulen-Modell“. Die geplante “solidarische Lebensleistungsrente“ soll diese Legitimationskrise auflösen. Dabei bricht sie explizit nicht mit dem Paradigma der Beitragssatzstabilität. Sie forciert letztlich den Umbau der lebensstandardsichernden gesetzlichen Rentenversicherung zu einer auf “Armutsbekämpfung“ ausgerichteten Grundrente. Die Orientierung am Existenzminimum statt dem Lebensstandard weist erhebliche Parallelitäten zu den Hartz-IV-Gesetzen auf. Als Folge wird der Bedarf an privater Vorsorge weiter steigen und das Alterssicherungssystem noch stärker (teil-)privatisiert werden müssen. Die “solidarische Lebensleistungsrente“ muss als reformstabilisierend, ja sogar beschleunigend, verstanden werden. Am Ende stünde ein System mit weniger statt mehr auf Statussicherung ausgerichtetem Solidarausgleich.
JEL Classification: H55, H75
