Die neotribale Wettbewerbsordnung im Grenzgebiet von Ägypten und Libyen

Abstract

The Neotribal Competitive Order in the Borderland of Egypt and Lybia

The political setting in the borderland of Egypt and Libya can be described as an interlacement of state and non-state forms of political organization and conceptions of order. The process of interlacement creates innovations and leads to a neotribal competitive order. At the core of this order, Bedouin associations of the Aulad Ali tribes compete for political dominance and the appropriation of the state and thus generate new political ideas, institutions and practices. The borderland seems to foster these processes, by offering specific political and economic opportunities.

Zusammenfassung

Die politische Ordnung im Grenzland von Libyen und Ägypten kann als Verflechtungsverhältnis zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Organisationsformen und Ordnungsvorstellungen begriffen werden. Der Verflechtungsprozess führt zu Innovationen und begründet die neotribale Wettbewerbsordnung. Im Zentrum dieser Ordnung konkurrieren Assoziationen der Aulad Ali-Beduinen um die Aneignung von Staatlichkeit. Sie erschaffen hierbei neuartige politische Ideen, Institutionen und Praktiken. Das Grenzland scheint als Bühne für solche neuartigen politischen Prozesse besonders geeignet zu sein, da es der Bevölkerung ökonomische Vorteile und politische Chancen eröffnet.