Menu Expand
  • Hochschule für angewandtes Management GmbH
  • EN / DE
  • Login

Cite BOOK Chapter

Style

(2025). 'Werte und Werten' In C. Hugo Hoffmann, S. Grell, & M. Otto (Eds.), Was tun? Wie Freiheitsentrepreneure unser Zusammenleben revolutionieren (1st ed., pp. 53-74)
. "Werte und Werten: Von Menger, Mises und dem Projekt einer Ethik der Freiheit". Was tun? Wie Freiheitsentrepreneure unser Zusammenleben revolutionieren, edited by Christian Hugo Hoffmann, Sebastian Grell and Marc-Felix Otto, Edition Wissenschaft & Praxis, 2025, pp. 53-74.
. (2025): 'Werte und Werten', in Hoffmann, C, Grell, S, Otto, M (eds.). Was tun? Wie Freiheitsentrepreneure unser Zusammenleben revolutionieren. Edition Wissenschaft & Praxis, pp. 53-74.

Format

Werte und Werten

Von Menger, Mises und dem Projekt einer Ethik der Freiheit

In: Was tun? Wie Freiheitsentrepreneure unser Zusammenleben revolutionieren (2025), pp. 53–74

Additional Information

Chapter Details

Pricing

References

  1. Aristoteles (NE), Nikomachische Ethik, übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Dorothea Frede, Berlin 2020: Walter de Gruyter.  Google Scholar
  2. Beddor, Bob (2019), „Subjective Disagreement“, Noûs 53, 819 – 851.  Google Scholar
  3. Berlin, Isaiah (1958), „Two concepts of liberty“, in: ders., Four essay on liberty, Oxford 1969: Oxford University Press, 118 – 172.  Google Scholar
  4. Böckenförde, Ernst-Wolfgang (1967), „Die Entstehung des Staates als Vorgang der Säkularisation“, in: ders., Staat, Gesellschaft, Freiheit. Studien zu Staatstheorie und Verfassungsrecht, Frankfurt a. M. 1976: Suhrkamp Verlag, 42 – 64.  Google Scholar
  5. Bofinger, Peter (2010), Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, München.  Google Scholar
  6. Brink, David O. (1989), Moral realism and the foundation of ethics, Cambridge: Cambridge University Press.  Google Scholar
  7. Constant, Benjamin (1796), „Des réactions politiques – Chapitre VIII. Des principes“, in: Œuvres complètes, Vol. I, Écrits de jeunesse (1774 – 1799), Tübingen 1998: Max Niemeyer Verlag , 489 – 495.  Google Scholar
  8. Coyne, Christopher (2013), Doing bad by doing good. Why humantiarian action fails, Stanford: Stanford University Press.  Google Scholar
  9. Ernst, Gerhard (2008), Die Objektivität der Moral, zweite Auflage, Paderborn: mentis.  Google Scholar
  10. Fukuyama, Francis (2018), Identity. The Demand for Dignity and the Politics of Resentment, London: Profile Books.  Google Scholar
  11. Hobbes, Thomas (1651), Leviathan, Hamburg 1996, Felix Meiner.  Google Scholar
  12. Humboldt, Wilhelm von (1792), Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen, Breslau 1851: Eduard Trewendt.  Google Scholar
  13. Kant, Immanuel (GMS), Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (Riga 1785: Johann Friedrich Hartknoch), Hamburg 2016: Felix Meiner Verlag.  Google Scholar
  14. Kant, Immanuel (1797), „Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen“, in: Kleinere Schriften zur Geschichtsphilosophie, Ethik und Politik, herausgegeben von Karl Vorländer, Hamburg 1913, Felix Meiner Verlag, 199 – 206.  Google Scholar
  15. Kirzner, Israel (2016), „The History and Importance of the Austrian Theory of the Market Process“, Vortrag auf dem Advanced Austrian Seminar, Donnerstag, den 25. Februar 2016, Videopräsentation, abrufbar unterhttps://www.youtube.com/watch?v=GvE4zEfrv0k, abgerufen am 1. Juli 2025.  Google Scholar
  16. Kölbel, Max (2004), „Faultless disagreement“, Proceedings of the Aristotelian Society 104, 53 – 73.  Google Scholar
  17. Kukathas, Chandran (2003), The Liberal Archipelago, Oxford: Oxford University Press.  Google Scholar
  18. Lasalle, Ferdinand (1863), Arbeiterprogramm. Ueber den besondern Zusammenhang der gegenwärtigen Geschichtsperiode mit der Idee des Arbeiterstandes, Zürich 1863.  Google Scholar
  19. Maclure, Jocelyn/Taylor, Charles (2011), Secularism and freedom of conscience, Cambridge, MA: Harvard University Press.  Google Scholar
  20. Menger, Carl (1871), Grundsätze der Volkswirtschaftslehre, Wien: Wilhelm Braumüller.  Google Scholar
  21. Mises, Ludwig von (1927), Liberalismus, Jena: Gustav Fischer.  Google Scholar
  22. Mises, Ludwig von (1933), Grundprobleme der Nationalökonomie, Jena: Gustav Fischer.  Google Scholar
  23. Mises, Ludwig von (1940), Nationalökonomie, Genf: Editions Union Genf.  Google Scholar
  24. Mises, Ludwig von (1949), Human Action. A Treatise on Economics, vierte Auflage, San Francisco 1996: Fox & Wilkes.  Google Scholar
  25. Motta, Massimo (2004), Competition Poliy. Theory and Practice, Cambridge: Cambridge University Press.  Google Scholar
  26. Oliva Córdoba, Michael (2019), „Die Theorie des gerechten Preises im Lichte von Codex Iustinianus 4.44.2 und 4.44.8“, Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 105, 553 – 575.https://doi.org/10.25162/arsp-2019-0027.  Google Scholar
  27. Oliva Córdoba, Michael (2021), „Von der Möglichkeit des moralischen Subjektivismus Eine Untersuchung zum Einstellungscharakter von Moral und Religion“, Methodus. Internatio‍nal Journal for Modern Philosophy 10, 3 – 31.https://doi.org/10.5771/0718-2775-2021-1-3.  Google Scholar
  28. Oliva Córdoba, Michael (2023), „Gewissensfreiheit und die Grenzen des Staates“, Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 48, 5 – 39.https://doi.org/10.12857/AZP.910480120-2.  Google Scholar
  29. Oliva Córdoba, Michael (in Vorbereitung), „Subjectivity and objectivity. Intentional inexistence and the independence of the mind“, unveröffentlichtes Manuskript, Hamburg 2018.  Google Scholar
  30. Platon (Euthyphron), Euthyphron, griechisch-deutsch, übersetzt, mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Klaus Reich, Hamburg 1968: Felix Meiner Verlag.  Google Scholar
  31. Rawls, John (1971), A Theory of Justice (Original Edition), Harvard, MA: The Belknap Press.  Google Scholar
  32. Ross, David (1930), The Right and the Good, Oxford 2007: Oxford University Press.  Google Scholar
  33. Rothbard, Murray (1982), The Ethics of Liberty, New York 1988, 2002: NY University Press.  Google Scholar
  34. Rowland, Richard (2021), Moral Disagreements, Milton: Routledge.  Google Scholar
  35. Tersman, Folke (2006), Moral Disagreement, Cambridge: Cambridge University Press.  Google Scholar
  36. Xu Keqian (2015), „The Priority of „Liberty“or „Ping An“: Two Different Cultural Value Priorities and Their Impacts“, Frontiers of Philosophy in China 10, 579 – 600.  Google Scholar
  37. Zakkou, Julia (2019), Faultless Disagreement, Frankfurt: Klostermann.  Google Scholar

Abstract

AbstractIst Freiheit ein Wert? Und wenn ja, von welcher Art? Mein Beitrag beginnt mit einer Darstellung der Erosion liberaler Werte in westlichen Gesellschaften, wobei ich auch ihre fortbestehende Präsenz in Bereichen wie der künstlerischen und unternehmerischen Freiheit anerkenne. Zentral stelle ich die Praktikabilität und Nützlichkeit einer Ethik der Freiheit in Frage, insbesondere vor dem Hintergrund der subjektiven Werttheorie der Österreichischen Schule, wie sie von Carl Menger und Ludwig von Mises vertreten wurde. In Anlehnung an Platons Euthyphron wird die Frage aufgeworfen, ob wir Dinge wertschätzen, weil sie wertvoll sind, oder ob sie wertvoll sind, weil wir sie wertschätzen. In Anlehnung an Menger vertritt die Österreichische Schule eine subjektive Werttheorie, die auf Letzteres hinausläuft. Wert ist keine inhärente Eigenschaft von Gütern, sondern vielmehr ein Urteil, das von Individuen gefällt wird. Dies steht im Gegensatz zu objektivistischen Ansichten, die Werte als unabhängig existierend postulieren.Mein Beitrag kritisiert objektivistische Darstellungen anhand des „Nadelöhr“-Arguments und legt nahe, dass selbst wenn objektive Werte existierten, sie subjektiver Akzeptanz bedürften, um Handlungen zu motivieren. Im Hinblick auf moralische Meinungsverschiedenheiten wird Immanuel Kants Essay „Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen“ herangezogen, um den unlösbaren Konflikt zwischen moralischen Prinzipien wie Wahrhaftigkeit und Loyalität gegenüber einem Freund zu veranschaulichen. Dies führt uns zum Konzept der „fehlerfreien Meinungsverschiedenheiten“, bei denen unterschiedliche moralische Perspektiven nebeneinander bestehen können, ohne dass eine davon objektiv richtig oder falsch ist. Diese Einsicht wird dann auf den breiteren normativen Bereich ausgeweitet, einschließlich der Ästhetik (z. B. ob Bach ein besserer Komponist ist als Mozart) und der Politik. Diese Bereiche zeigen, dass Werturteile von Natur aus subjektiv sind, wie es der lateinische Ausdruck „de gustibus non est disputandum“ nahelegt.Ist eine Ethik der Freiheit also überhaupt gangbar? Der Aufsatz kommt zu dem Schluss, dass die Annahme von Freiheit als objektivem Wert mit der subjektiven Werttheorie unvereinbar ist. In Anlehnung an Mises unterscheide ich zwischen externen Zielen (wie Wohlstand) und internen Gütern (wie Glück) und lege nahe, dass Freiheit besser als Mittel zum Zweck verstanden werden kann. Ich komme zu dem Schluss, dass es eher im Einklang mit den österreichischen Prinzipien steht, Freiheit in ihrer praktische Verwirklichung im Leben und in den Entscheidungen des Einzelnen zu schätzen, als eine Ethik der Freiheit zu fördern, die zur zwangsweisen Auferlegung von Werten führen müsste. Dieser Ansatz respektiert die Vielfalt menschlicher Werte und steht im Einklang mit der österreichischen Betonung minimaler staatlicher Eingriffe und der Vorrangstellung der individuellen Freiheit. Der Beitrag warnt vor den Gefahren staatlicher Eingriffe zur Förderung von Werten, da diese genau die Freiheit untergraben, die sie zu schützen suchen. Stattdessen befürwortet er einen zurückhaltenden Ansatz, bei dem jeder Einzelne seine eigene Vorstellung von einem guten Leben verfolgen kann.Abstract (English)Is freedom a value? And if so, what kind of value? My paper begins by highlighting the erosion of liberal values in Western societies, while also acknowledging their continued presence in areas such as artistic and entrepreneurial freedom. It then centrally questions the practicality and usefulness of the idea of an ethics of freedom, particularly in light of the Austrian School’s commitment to a subjective theory of value, as set out by Carl Menger and Ludwig von Mises. Drawing on Plato’s Euthyphro, the question is raised as to whether we value things because they are valuable or whether they are valuable because we value them. Following Menger, the Austrian School adopts a subjective theory of value, which amounts to the latter. Value is not an inherent property of goods, but rather a judgement made by individuals. This is contrasted with objectivist views, which posit values as existing independently.The paper critiques objectivist accounts using the „needle’s eye“ argument, suggesting that even if objective values existed, they would require subjective endorsement to motivate action. Turning to the topic of moral disagreements, Immanuel Kant’s essay „Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen“ is used to illustrate the irresolvable conflict between moral principles such as truth-telling and loyalty to a friend. This leads to the concept of „faultless disagreements“ where different moral perspectives can coexist without one being objectively right or wrong. This insight is then extended to the broader normative realm, including aesthetics (e. g. whether Bach is greater than Mozart) and politics. These areas reveal that value judgements are inherently subjective, as encapsulated by the Latin phrase „de gustibus non est disputandum“.So, is an ethics of freedom even viable? Positing freedom as an objective value, the paper finds, is inconsistent with the subjective theory of value. Drawing on Mises, the paper distinguishes between external goals (such as prosperity) and internal goods (such as happiness), suggesting that freedom is better understood as a means to an end. I conclude that, rather than promoting an ethics of freedom, which could result in the coercive imposition of values, it is more consistent with Austrian principles to appreciate freedom through its practical realisation in individuals’ lives and choices. This approach respects the diversity of human values and aligns with the Austrian emphasis on minimal state intervention and the primacy of individual liberty. The paper warns against the dangers of state intervention in promoting values because it undermines the very freedom it seeks to protect. Instead, it advocates a hands-off approach, whereby individuals can pursue their own visions of the good life.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Michael Oliva Córdoba: Werte und Werten. Von Menger, Mises und dem Projekt einer Ethik der Freiheit 53
Einleitung 53
I. Werte und Werten 54
1. Das Nadelöhr-Argument 55
2. Die Eiskunstlauf-Jury 56
3. Der Äquivalenz-Fehlschluss 57
II. Moralische Meinungsverschiedenheiten 58
1. Von einem vermeinten Recht aus Menschenliebe zu lügen 59
2. Faultless disagreements 61
3. Mittel sind niemals erwünscht – gegen Kant 62
III. Von der Flüchtigkeit der Idee einer Ethik der Freiheit 64
1. Austrians und die Idee einer Ethik der Freiheit 65
2. Böckenförde und das Wagnis der Freiheit 66
3. Am Scheideweg: Innen befestigen oder außen zugewinnen? 67
IV. Freiheit – was tun? 69
Literatur 70