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Die direkte und die analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB

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Götz, C. (2025). Die direkte und die analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59567-9
Götz, Christine Marie. Die direkte und die analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59567-9
Götz, C (2025): Die direkte und die analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59567-9

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Die direkte und die analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB

Götz, Christine Marie

Schriften zum Strafrecht, Vol. 451

(2025)

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About The Author

Christine Götz studierte an den Universitäten Potsdam und Paris Nanterre Rechtswissenschaften. Ihr Studium schloss sie mit der französischen Licence de Droit und der ersten juristischen Prüfung ab. Im Anschluss war sie als akademische Mitarbeiterin an der Universität Potsdam tätig und promovierte dort unter der Betreuung von Prof. Dr. Anna H. Albrecht. Derzeit absolviert sie ihren juristischen Vorbereitungsdienst am Kammergericht in Berlin.

Abstract

§ 16 II StGB blieb in der allgemeinen Irrtumslehre lange weitgehend unbeachtet. Durch einen Beschluss vom 19.10.2022 hat der Bundesgerichtshof die Norm nun wieder in den Fokus gerückt und entschieden, dass »milderes Gesetz« im Sinne von § 16 II StGB nur eine privilegierende lex specialis sein könne. Im ersten Teil der Arbeit wird der direkte Anwendungsbereich der Norm analysiert und der Auffassung des Bundesgerichtshofes eine rein materiell-unrechtsbasierte Auslegung des Begriffes des »milderen Gesetzes« gegenübergestellt. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden im zweiten Teil der Arbeit Kriterien für die analoge Anwendbarkeit der Norm entwickelt. Die Analogiefähigkeit der Norm wird dabei insbesondere auf Strafzumessungsebene relevant. Im Zuge der dogmatischen Analyse wird aufgezeigt, dass die Wertung des § 16 II StGB trotz seines begrenzten direkten Anwendungsbereichs dogmatisch gleichberechtigt neben die des praktisch bedeutsameren § 16 I StGB tritt.»The Direct and Analogous Scope of Application of § 16 II StGB«: This thesis examines the criteria for both the direct and analogous scope of application of § 16 II of the German Criminal Code (StGB). It demonstrates that despite its limited practical relevance in terms of direct applicability, the normative weight of § 16 II StGB stands doctrinally on equal footing with the more practically significant § 16 I StGB.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einführung und Gang der Untersuchung 15
1. Teil: Direkter Anwendungsbereich 18
Kapitel 1: Begriffsbestimmungen 18
§ 1 Spezialitätsverhältnis 18
A. Privilegierungstatbestände 19
I. Begrifflichkeit 19
II. Definition 19
III. Unrechtsmindernde Privilegierungstatbestände und reine Schuldprivilegierungstatbestände 20
1. Rein schuldmindernde Privilegierungstatbestände 21
a) Subjektiv gefasste Merkmale 21
b) Objektiv gefasste Merkmale 22
2. Unrechtsmindernde Privilegierungstatbestände 24
B. „Delicta sui generis“ 24
§ 2 Begriffslogisches und normativ-ethisches Stufenverhältnis 26
§ 3 Auswahl und Einordnung relevanter Normen 27
A. § 216 StGB 27
B. § 217 StGB a. F. 30
C. § 248 a StGB a. F. 31
D. § 283 c StGB 31
Kapitel 2: Rechtslage vor Einführung des § 16 II StGB 32
§ 1 Behandlung nach den „allgemeinen Grundsätzen“ 33
§ 2 Umgang mit dem Irrtum über privilegierende Umstände vor Schaffung des § 16 II StGB 34
A. Einheitliche Betrachtung 34
I. Einheitliche Anwendung von § 59 I StGB a. F. 34
II. Subjektivierung 35
B. Differenzierende Ansichten 36
I. Differenzierung durch Auslegung der einzelnen Norm 36
II. Differenzierung nach Milderungsart 36
Kapitel 3: Der Anwendungsbereich der eingeführten gesetzlichen Regelung: Bestimmung des „milderen Gesetzes“ i. S. d. § 16 II StGB 38
§ 1 Formell-materielle Herangehensweise 39
A. Analyse und Einordnung der h. M. mit Blick auf den Sinn und Zweck der Norm 40
I. Erfordernis eines formellen und materiellen Stufenverhältnisses 40
II. Dogmatische Herleitung der Vollendungsstrafbarkeit durch die h. M. 43
III. Die abweichenden Begrifflichkeiten in Rechtsprechung und Lehre 47
IV. Zwischenergebnis 48
B. Konsequenzen der formell-materiellen Herangehensweise für die direkte Anwendbarkeit 48
I. Auf Privilegierungstatbestände 48
1. Unrechtsmindernde Privilegierungstatbestände 48
2. Rein schuldmindernde Privilegierungstatbestände 49
a) „subjektiv gefasste“ 49
b) „objektiv gefasste“ 50
II. Auf „delicta sui generis“ 52
III. Auf „atypische Milderungstatbestände“ 55
1. Begriffsbestimmung 55
2. Behandlung nach den „allgemeinen Grundsätzen“ 57
3. Die Auffassung von Mitsch 58
4. Der Beschluss des BGH vom 22. 10. 2022 59
IV. Zwischenergebnis 62
§ 2 Rein materiell-unrechtsbezogene Herangehensweise 62
A. Entwicklung der Herangehensweise durch systematischen Vergleich mit § 2 III StGB 64
I. Regelungsgehalt von § 2 III StGB 64
II. Die Bestimmung des „mildesten Gesetzes“ i. S. d. § 2 III StGB 65
1. Fortsetzung des vorherigen Gesetzes 65
2. Das „mildeste“ Gesetz 68
III. Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf § 16 II StGB 68
B. Parallele zum Umgang mit Sachverhaltsunklarheiten 70
C. Konsequenzen der materiell-unrechtsbezogenen Herangehensweise 71
I. Materielle Unrechtsbetrachtung bei Vorliegen von Privilegierungstatbeständen 72
II. Materielle Unrechtsbetrachtung bei „atypischen Milderungstatbeständen“ 73
§ 3 Untersuchung anhand der klassischen Auslegungsmethoden und Stellungnahme 74
A. Auslegung der Norm nach den klassischen Auslegungsmethoden 74
I. Wortlaut 74
II. Historie 75
III. Systematik 76
IV. Telos 77
B. Stellungnahme 77
C. Zwischenfazit: Voraussetzungen für die direkte Anwendbarkeit des § 16 II StGB 81
§ 4 Beispielhafte Anwendung des Kriteriums des materiellen Stufenverhältnisses auf Grenzfälle 81
A. § 184 c StGB im Verhältnis zu § 184 b StGB 82
B. § 184 c IV StGB im Verhältnis zu § 184 c I StGB 85
C. § 236 StGB a. F. 87
D. § 352 StGB 88
2. Teil: Analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB 91
Kapitel 1: Analoge Anwendbarkeit des § 16 II StGB auf minder schwere Fälle und Ausschlussgründe für besonders schwere Fälle 91
§ 1 Dogmatische Vorüberlegungen 92
A. Analogiebildung 92
I. Allgemeine Voraussetzungen 92
II. Analogiefähigkeit von § 16 II StGB 93
III. Vereinbarkeit der analogen Anwendung auf Strafzumessungsebene mit Art. 103 II GG 94
B. Zusammenspiel von Tatbestand und Strafzumessung 95
C. Minder und besonders schwere Fälle 96
I. Benannt 96
1. Ohne Ausweichmöglichkeit 97
2. Mit Ausweichmöglichkeit 97
II. Unbenannt 98
III. Regelbeispiele und ihre Rechtsnatur 102
1. Strafzumessungslösung 103
2. Tatbestandslösung 104
3. Einordnung als „Mischform“ 104
4. Eigene Stellungnahme und Ausgangspunkt für die weiteren Untersuchungen 105
D. Vorsatzerfordernis 106
E. Abgrenzung zu Privilegierungstatbeständen 110
I. Relevanz der Abgrenzung 110
II. Abgrenzung am Beispiel des § 213 Alt. 1 StGB 111
1. Privilegierungstatbestand oder Strafzumessungsregel? 112
2. Zwingender Charakter der Norm? 115
III. Grenzfall des § 89 c V StGB 118
IV. Schlussfolgerungen: Wortlaut als maßgebliches Kriterium 120
§ 2 Analoge Anwendbarkeit auf minder schwere Fälle 121
A. Stand der Forschung zur analogen Anwendbarkeit 121
I. Allgemein 121
II. Stand der Forschung in Bezug auf § 213 Alt. 1 StGB 122
B. Dogmatische Analyse und eigene Stellungnahme zur analogen Anwendbarkeit auf minder schwere Fälle 125
I. Übertragbarkeit des Rechtsgedankens des § 16 II StGB auf Strafzumessungsebene 126
II. Analoge Anwendbarkeit unter Berücksichtigung der verschiedenen Erscheinungsformen 127
1. Benannte minder schwere Fälle 128
a) Ohne Ausweichmöglichkeit auf sonstigen minder schweren Fall 128
b) Mit Ausweichmöglichkeit auf sonstigen minder schweren Fall 129
c) Zwischenergebnis 130
2. Unbenannte minder schwere Fälle 131
III. Ergebnis 132
IV. Anwendung der Ergebnisse auf § 213 Alt. 1 StGB 133
§ 3 Analoge Anwendbarkeit auf Ausschlussgründe für besonders schwere Fälle 136
A. Forschungsstand in Bezug auf § 243 II StGB 136
I. Überblick zu § 243 II StGB 136
II. Umgang mit der irrigen Annahme der Geringwertigkeit 138
1. Rein objektive Bestimmung der Geringwertigkeit 138
2. Rein subjektive Bestimmung der Geringwertigkeit 139
3. Subjektiv-objektive Bestimmung der Geringwertigkeit 139
a) Erfordernis der doppelten Geringwertigkeit 139
b) Direkte oder analoge Anwendung von §§ 16, 18 StGB 140
aa) Analoge Anwendung von § 18 StGB 140
bb) Direkte oder analoge Anwendung von § 16 I StGB 141
cc) Direkte oder analoge Anwendung von § 16 II StGB 141
B. Eigene Stellungnahme 142
I. Kein alleiniges Abstellen auf die objektive oder subjektive Geringwertigkeit 142
II. Dogmatisch konsequente Herleitung einer Lösung 144
1. Keine Anwendbarkeit von § 18 StGB 144
2. Keine Anwendbarkeit von § 16 I StGB 145
3. Analoge Anwendbarkeit von § 16 II StGB 145
III. Kritik am Erfordernis der „doppelten Geringwertigkeit“ der h. M. 147
IV. Zwischenergebnis 149
§ 4 Fazit zur Analogiefähigkeit von § 16 II StGB in Bezug auf minder schwere Fälle und Ausschlussgründe für besonders schwere Fälle 150
Kapitel 2: Persönliche Strafausschließungsgründe 151
§ 1 Außerstrafrechtliche persönliche Strafausschließungsgründe 152
§ 2 Innerstrafrechtliche persönliche Strafausschließungsgründe 154
Kapitel 3: Prozessvoraussetzungen, Straffreierklärung, Absehen von Strafe 156
§ 1 Prozessvoraussetzungen 156
§ 2 Straffreierklärung 157
§ 3 Absehen von Strafe 160
Ausblick: § 16 II und der Erlaubnistatbestandsirrtum 162
Zusammenfassung und Fazit 167
Literaturverzeichnis 170
Sachverzeichnis 187