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Die Sachbeschädigung

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Gras, A. (2025). Die Sachbeschädigung. Kriminalisierte Bagatelle oder unterschätztes Unrecht mit Reformbedarf?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59484-9
Gras, Annalena. Die Sachbeschädigung: Kriminalisierte Bagatelle oder unterschätztes Unrecht mit Reformbedarf?. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59484-9
Gras, A (2025): Die Sachbeschädigung: Kriminalisierte Bagatelle oder unterschätztes Unrecht mit Reformbedarf?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59484-9

Format

Die Sachbeschädigung

Kriminalisierte Bagatelle oder unterschätztes Unrecht mit Reformbedarf?

Gras, Annalena

Schriften zum Strafrecht, Vol. 453

(2025)

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About The Author

Annalena Gras studierte zunächst Wirtschaftsrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, bevor sie das Studium der Rechtswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität begann und im Termin 2022/II die Erste Juristische Staatsprüfung ablegte. Im Anschluss promovierte sie bis Ende 2024 an der Friedrich-Alexander-Universität, wo sie seit 2021 auch als Wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet. Daneben war sie an der Technischen Hochschule in Nürnberg als Lehrbeauftragte für Internationales Wirtschaftsrecht und als Junior Counsel bei PUMA tätig. Seit Oktober 2023 absolviert sie ihr Referendariat am OLG Nürnberg.

Abstract

Die Sachbeschädigung nach §§ 303-305a StGB wird häufig als Bagatelle eingeordnet, was durch ihre vergleichsweise geringe Strafandrohung unterstrichen wird. Dabei stellt sie nicht nur die potenziell intensivste Eigentums- bzw. Sachbeeinträchtigung dar, sondern gehört auch zu den in Deutschland am häufigsten begangenen Straftaten und führt gesamtgesellschaftlich betrachtet zu enormen Gefahren und Schäden. Die Arbeit analysiert deshalb die historische Entwicklung der Sachbeschädigung als relativ junges Strafdelikt und zeigt unter Würdigung ihrer praktischen Relevanz sowie verfassungsrechtlicher Grundsätze auf, wieso sie auch heute noch strafwürdig ist. Unter Berücksichtigung dieser Strafwürdigkeitsbewertung sowie inspiriert von Vergleichen mit der Sachbeschädigung in ausländischen Rechtsordnungen, mit zivilrechtlichen Parallelvorschriften und mit anderen Eigentumsdelikten werden sodann im Anschluss Reformmöglichkeiten diskutiert und konkrete Kodifikationsvorschläge ausgearbeitet.»Property Damage - Criminalized Triviality or Underestimated Injustice?«: Property damage according to §§ 303 ff. StGB as the potentially most intense material impairment is wrongly given a trivial image. Neither its historical development nor comparisons with other property offenses can explain where this image comes from. Therefore, this work concludes that property damage is not only justifiably punishable as is but also shows potential for reform. These various ideas for reform are first discussed and then respectively elaborated as codification proposals.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 12
Einleitung: Die Sache mit der Sachbeschädigung 15
1. Teil: Hintergründe der Sachbeschädigungsstrafbarkeit 18
A. Historische Entwicklung der Sachbeschädigung 18
I. Strafgesezbuch für das Königreich Baiern 19
II. Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten 21
III. Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund bis heute 24
IV. Strafgesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik 29
B. Überblick über die Sachbeschädigung 32
I. Sachbeschädigung, § 303 StGB 32
1. Schutzgut der Sachbeschädigung 32
a) Frühere Diskussionen 33
b) Schutzgut aus heutiger Sicht 35
2. Tatobjekt 37
a) Eigentum im Strafrecht 37
b) Sachen im Strafrecht 39
3. Tathandlungen des § 303 I StGB 41
a) Beschädigen, § 303 I Var. 1 StGB 41
b) Zerstören, § 303 I Var. 2 StGB 44
4. Verändern des Erscheinungsbilds, § 303 II StGB 44
5. Strafandrohung 47
II. Gemeinschädliche Sachbeschädigung, § 304 StGB 47
1. Schutzgut und Tatobjekt 48
2. Tathandlungen des § 304 StGB 49
3. Strafandrohung 50
III. Zerstörung von Bauwerken, § 305 StGB 51
1. Schutzgut und Tatobjekt 51
2. Tathandlungen des § 305 StGB 52
3. Strafandrohung 52
IV. Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel, § 305a StGB 53
1. Schutzgut und Tatobjekt 53
2. Tathandlungen des § 305a StGB 54
3. Strafandrohung 54
V. Brandstiftung, § 306 StGB 54
1. Schutzgut und Tatobjekt 55
2. Tathandlungen des § 306 StGB 57
3. Strafandrohung 58
VI. „Sachbeschädigungen sui generis“ 59
1. Schutzgüter und Tatobjekte 60
a) Eigentum 60
b) Staatliche Rechtsgüter, Rechte und Aufgaben 60
c) Schutz der Allgemeinheit 61
d) Versorgung der Allgemeinheit 62
e) Wichtige Lebensgrundlagen 64
f) Dispositionsbefugnis 64
g) Unklare Schutzrichtung 65
2. Tathandlungen 65
a) Beschädigen und Zerstören 65
b) Unbrauchbarmachen 66
c) Verunstalten 67
d) Verändern 67
e) Beseitigen, Entfernen oder Ablösen 68
f) Entziehen oder Unterdrücken 69
g) Verüben beschimpfenden Unfugs 69
h) Unkenntlichmachen 69
i) Im Sinn Entstellen 70
3. Deliktscharakter und Begehungsweise 70
a) Gefährdungsdelikte 70
aa) Abstrakte Gefährdungsdelikte 70
bb) Konkrete Gefährdungsdelikte 71
cc) Eignungsdelikt 71
b) Fahrlässigkeitstatbestände 72
4. Qualifikationen 73
5. Besonderheiten im subjektiven Tatbestand 74
6. Strafandrohung 75
a) Strafrahmen 75
b) Benannte besonders schwere Fälle 76
c) Tätige Reue 76
VII. Fazit: Mehr als Sachen und Beschädigungen 77
C. Praktische Relevanz der Sachbeschädigung 78
D. Analyse der tatbestandlichen Entwicklung 82
2. Teil: Die Sachbeschädigung im Vergleich 95
A. Vergleich mit den Gesetzen deutschsprachiger Nachbarländer 95
I. Österreich 96
1. Systematische Einordnung des Delikts 97
2. Historische Entwicklung 97
3. Tatbestandsmäßigkeit 99
a) Tatobjekt 99
b) Tathandlungen 100
4. Qualifikationen 103
5. Strafrahmen 106
6. Fazit: Nahezu identischer Schutz in anderem Gewand 107
II. Schweiz 109
1. Systematische Einordnung des Delikts 110
2. Historische Entwicklung 111
3. Tatbestandsmäßigkeit 113
a) Tatobjekt 113
b) Tathandlung 114
4. Qualifikationen 115
5. Strafrahmen 117
6. Fazit: Großer Schutzumfang in kleinem Tatbestand 118
III. Gesamtfazit: Anders ist auch schön 118
B. Vergleich mit anderen Eigentumsdelikten 119
I. Gemeinsamkeiten 119
II. Unterschiede 123
1. Ausgestaltung der Tatbestände 123
2. Historische Entwicklung 126
3. Tatobjekte 128
4. Erscheinungsbild und Folgen der Delikte 130
5. Täter 132
6. Opfer 136
III. Fazit: Ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen 139
C. Vergleich mit Parallelen auf zivilrechtlicher Ebene 139
I. Ansprüche wegen verbotener Eigenmacht i.S.d. § 858 I BGB 140
1. Anspruch wegen Besitzentziehung, § 861 I BGB 142
2. Anspruch wegen Besitzstörung, § 862 I BGB 143
II. Ansprüche wegen Bestehens einer Vindikationslage, §§ 985ff. BGB 145
1. Herausgabeanspruch, § 985 BGB 146
2. Schadensersatz nach Rechtshängigkeit oder bei Kenntnis des Besitzers, §§ 989, 990 I BGB 147
III. Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch, § 1004 I BGB 149
IV. Schadensersatzanspruch, § 823 I BGB 152
V. Fazit: Parallelen, aber kein Gleichlauf 156
3. Teil: Analyse möglicher Änderungen der Sachbeschädigungsstrafbarkeit 159
A. Verfassungsrechtliche Grundlagen 159
I. Vom Rechtsgüterschutz zum Strafwürdigkeitsbegriff 159
II. Rechtsgüterschutz durch Rechtsgüterbeeinträchtigung 165
1. Würde des Menschen, Art. 1 I GG 168
2. Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Art. 2 I GG 169
3. Körperliche Bewegungsfreiheit, Art. 2 II 2 GG 170
4. Gleichheitssatz und Willkürverbot, Art. 3 I GG 171
5. Bestimmtheitsgebot, Art. 103 II GG 171
6. Zwischenergebnis: Strafwürdigkeit als Abwägungsentscheidung 172
III. Strafwürdigkeit der Sachbeschädigung 173
1. Rechtsgüterschutz durch Sachbeschädigungsstrafbarkeit 175
2. Zivilrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht als mildere Mittel 177
a) Rein zivilrechtlicher Eigentumsschutz als milderes Mittel 178
b) Ordnungswidrigkeitenrecht als milderes Mittel 185
3. Angemessenheit 187
IV. Fazit: Sachbeschädigungsstrafbarkeit als staatlicher Rechtsgüterschutz 193
B. Zusammenfassung bisher angesprochener Änderungen 193
I. Übersicht 194
II. Chancen und Gefahren 195
C. Die Änderungsüberlegungen im Einzelnen 200
I. Reduzierung der Sachbeschädigungstatbestände 200
1. Streichung von Qualifikationen 201
2. Streichung von Tatobjekten des § 304 StGB 203
3. Fazit: Mehr ist manchmal doch mehr 204
II. Änderungen hinsichtlich der Tatobjekte 205
1. Ergänzung strafschärfender Tatobjekte 205
a) Verletzung oder Tötung von Tieren 206
b) Dem Täter anvertraute Sache 217
c) Berücksichtigung des Sachwerts oder Schadens 219
2. Ergänzung von Tatobjekten in § 304 StGB 223
3. Streichung des Fremdheitserfordernisses 226
III. Änderungen hinsichtlich der Begehungsweisen und Tatmittel 230
1. Sachentziehung 230
a) Zeitweilige Entziehung 237
b) Dauernde Entziehung 238
c) Absolute Entziehung 240
d) Fazit: Strafwürdigkeit der Sachentziehung – aber wie? 241
2. Gemeinschaftliche Begehung 242
3. Mit Waffen oder anderen gefährlichen Werkzeugen 246
IV. Haus- und Familiensachbeschädigung 250
V. Schädigungsabsicht 253
VI. Streichung der Versuchsstrafbarkeit 257
VII. Fahrlässige Sachbeschädigung 261
VIII. Tätige Reue 264
IX. Strafrahmen 272
1. Beschränkung auf Geldstrafe 273
2. Reduzierung des Strafrahmens 275
3. Erhöhung des Strafrahmens 276
X. Umstrukturierung bestehender Sachbeschädigungen 279
XI. Fazit: Ein Delikt mit viel (Verbesserungs‑)‌Potenzial 282
4. Teil: Zusammenführung der Änderungsmöglichkeiten 284
Schlussbetrachtung: Sachbeschädigungen und „die gute Sache“ 290
Anhang: Historische und ausländische Strafnormen sowie Entwürfe 295
Literaturverzeichnis 309
Stichwortverzeichnis 327