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Kollektiver Rechtsschutz für kleine und mittlere Unternehmen?

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Balta, N. (2025). Kollektiver Rechtsschutz für kleine und mittlere Unternehmen?. Bedarfsanalyse und Gesetzesvorschlag. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59592-1
Balta, Nina. Kollektiver Rechtsschutz für kleine und mittlere Unternehmen?: Bedarfsanalyse und Gesetzesvorschlag. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59592-1
Balta, N (2025): Kollektiver Rechtsschutz für kleine und mittlere Unternehmen?: Bedarfsanalyse und Gesetzesvorschlag, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59592-1

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Kollektiver Rechtsschutz für kleine und mittlere Unternehmen?

Bedarfsanalyse und Gesetzesvorschlag

Balta, Nina

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 321

(2025)

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About The Author

Nina Balta studierte von 2012 bis 2018 Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Anschluss absolvierte sie ihr Referendariat am Landgericht Stuttgart und legte 2020 das zweite juristische Staatsexamen ab. Seitdem ist sie Rechtsanwältin am Stuttgarter Standort einer international tätigen Kanzlei, die auf die Führung streitiger Verfahren spezialisiert ist. Im Jahr 2025 wurde sie mit einer Arbeit zum kollektiven Rechtsschutz für kleine und mittlere Unternehmen promoviert (Dr. iur.).

Abstract

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind größeren Unternehmen in gerichtlichen Auseinandersetzungen regelmäßig unterlegen. Das liegt insbesondere an begrenzten finanziellen Ressourcen, geringerer Prozesserfahrung sowie einer häufig einseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeit von den konfliktbefangenen Geschäftsbeziehungen. Nicht selten sehen KMU daher von einer gerichtlichen Durchsetzung ihrer Ansprüche ab - auch in Fällen, in denen zahlreiche KMU gleichartig betroffen sind. Das wirft die Frage auf, ob der bislang weitgehend auf den Verbraucherschutz beschränkte kollektive Rechtsschutz um Instrumente für KMU erweitert werden sollte. Die Arbeit geht dieser Fragestellung sowohl aus Sicht der betroffenen KMU als auch unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses an effektiver Rechtsdurchsetzung und Missbrauchsprävention nach. Auf dieser Grundlage wird ein auf KMU zugeschnittener Regelungsvorschlag entwickelt.»Collective Redress Mechanisms for Small and Medium-Sized Enterprises? Analysis of Needs and Proposal for Legislative Action«: Small and medium-sized enterprises (SMEs) are regularly at a disadvantage in litigation against larger companies and therefore often refrain from enforcing their claims - even when numerous SMEs are equally affected by similar legal disputes. This monograph examines whether the current collective redress framework, which is predominantly consumer-focused, should be extended to include instruments tailored to SMEs and sets out a corresponding legislative proposal.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 16
Kapitel 1: Einführung 21
A. Anlass der Arbeit 21
B. Gang der Untersuchung 25
Kapitel 2: Defizitäre kollektive Rechtsdurchsetzung 26
A. Kollektivschäden bei KMU 26
I. Kartellrecht 27
II. Lauterkeitsrecht 28
1. Irreführende Vermarktungspraktiken 29
2. Missbräuchliche Abmahnungen 30
III. Unzulässige Allgemeine Geschäftsbedingungen 32
IV. Patentrecht 35
1. Non-Producing Entities 35
2. Missbräuchliche Geschäftspraktiken gegenüber KMU 37
V. Zwischenergebnis 38
B. Bestandsaufnahme kollektiver Rechtsschutzinstrumente 39
I. Nationale Bestandsaufnahme 40
1. Kollektivverfahren im GWB 41
a) Verbandsklagen 41
aa) Klageberechtigte Verbände 41
bb) Rechtsschutzbegehren 42
b) Behördliche Anordnung der Rückerstattung 43
2. Verbandsklagen im UWG 44
a) Klageberechtigte Verbände 44
b) Rechtsschutzbegehren 44
3. Verbandsklagen im UKlaG 45
4. Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz 46
5. Verbraucherrechtedurchsetzungsgesetz 47
6. Sog. „Sammelklage-Inkasso“ 50
7. Zwischenergebnis 51
II. Internationale Bestandsaufnahme 52
1. USA 53
2. Schweden 54
3. Niederlande 55
4. Belgien 56
5. Model European Rules of Civil Procedure 57
C. Ergebnis 58
Kapitel 3: Bedarfsanalyse aus Sicht geschädigter KMU 59
A. Effektiver Rechtsschutz durch Individualprozesse 59
I. Verfassungsrechtliche Anforderungen an Rechtsschutz 60
1. Zugang zu effektivem Rechtsschutz 60
2. Chancengleichheit 61
3. Rechtsschutzbedürfnis 62
4. Zwischenergebnis 62
II. Rechtsschutzdefizite im Individualprozess 63
1. Durchsetzungsbarrieren im staatlichen Prozess 63
a) Formelle Barrieren 64
b) Faktische Barrieren 65
aa) Kosten 65
(1) Kosten des Zivilprozesses 66
(2) Mittelbare Kosten des Zivilprozesses 67
(3) Kosten bei grenzüberschreitendem Sachverhalt 67
bb) Fehlende Rechtskenntnis 68
cc) Fehlende Prozesserfahrung 68
dd) Abhängigkeit von der Geschäftsbeziehung 69
ee) Persönlichkeit der Unternehmensleitung 71
c) Zwischenergebnis und Kategorisierung der Barrieren 72
2. Schiedsverfahren 73
a) Kosten 74
b) Verfahrensdauer 75
c) Potenzial für Einigungen 76
d) Zwischenergebnis 77
B. Effektiver Rechtsschutz durch Kollektivklagen 77
I. Fehlende Ressourcen und Prozesserfahrung 78
1. Kosten 78
2. Erfolgsaussichten der Klage 79
a) Bündelung von Ressourcen und Informationen 79
b) Erhöhte Vergleichsbereitschaft 80
II. Abhängigkeit von der Geschäftsbeziehung 81
III. Zwischenergebnis 83
C. Ergebnis 84
Kapitel 4: Bedarfsanalyse aus Sicht der Allgemeinheit 85
A. Entlastung der Justiz 86
B. Allgemeininteresse an individueller Rechtsdurchsetzung 87
I. Rechtsbewährung und Prävention 88
II. Public law enforcement 89
III. Lauterkeits- und kartellrechtliche Verbandsklagen 91
1. Unterlassungsklagen 91
2. Abschöpfungsklagen 92
3. Beseitigungsklagen 93
IV. Zwischenergebnis 93
C. Wirtschafts- und Justizstandort Deutschland 94
I. Wirtschaftsstandort Deutschland 94
II. Justizstandort Deutschland 96
III. Zwischenergebnis 97
D. Missbrauchsprävention 98
I. Der Mythos der „US-amerikanischen Verhältnisse“ 99
II. Missbrauchspotenzial von Kollektivklagen 102
1. Beschränkung auf Verbraucherinteressen 103
a) Beschränkte Klageberechtigung 103
b) Beschränkte Finanzierungsmöglichkeiten 104
2. Missbrauchspotenzial bei KMU-Klagen 105
3. Zwischenergebnis 107
E. Ergebnis 108
Kapitel 5: Gesetzesvorschlag 110
A. Massenschäden 111
I. Verbands- oder Gruppenklage? 111
1. Verbandsklageaktivität im KMU-Interesse 112
2. Notwendigkeit einer Verbandsklage 113
a) Mobilisierung der Anspruchsinhaber 113
b) Missbrauchsprävention 114
3. Ergebnis: Entscheidung für die Gruppenklage 115
II. Prozessuale Ausgestaltung der Gruppenklage 116
1. Zuständigkeit 116
2. Klageerhebung 117
3. Klageantrag 118
4. Anmeldung 118
a) Opt-in-Verfahren 118
b) Nachweis der KMU-Eigenschaft 121
5. Der Gruppenkläger 122
a) Handeln im Interesse der Gruppe 122
b) Wahl des Gruppenklägers 123
6. Zulassung der Gruppenklage 125
a) Besondere Zulässigkeitsvoraussetzungen 126
b) Keine Prüfung von Schlüssigkeit und Substantiiertheit 128
c) Zeitpunkt der Zulassung 129
7. Beteiligungsrechte der Gruppenmitglieder 130
8. Anwaltliche Vertretung 132
9. Gerichtliche Prozessleitungspflichten 133
a) Überwachung des Gruppenklägers 133
b) Bildung von Untergruppen 134
c) Informationspflicht 135
10. Kosten 136
a) Verteilung des Kostenrisikos 136
b) Kostenreduktion 138
aa) Höchstgrenze der individuellen Kostenbeteiligung 138
bb) Streitwertreduktion oder -deckelung 139
c) Übernahme des Kostenrisikos durch Dritte 140
aa) Staatliche Klagefonds 140
bb) Anwaltliche Prozessfinanzierung und Erfolgshonorar 140
cc) Externe private Prozessfinanzierung 143
dd) Prozessuale Umsetzung 144
11. Kollektivvergleiche 146
a) Obligatorische Vergleichsphase 147
b) Gerichtliche Genehmigung von Vergleichen 148
c) Opt-out 150
12. Ansprüche von Verbrauchern 151
13. Gruppenklagen gegen KMU 152
B. Streuschäden 153
I. Verbandsklagen nach dem VDuG 154
1. Anmeldeerfordernis 155
2. Aufwand des Umsetzungsverfahrens 155
II. Behördlich angeordnete Rückerstattung und Beseitigungsanspruch 156
III. Vorteils- und Gewinnabschöpfungsklagen 157
1. Praktische Hürden 158
2. Fehlender Klageanreiz 158
3. Beschränkter Anwendungsbereich und Klageberechtigung 160
IV. Ergebnis 161
C. Anwendungsbereiche und Verhältnis der Kollektivklagen 162
I. Verhältnis der Abhilfe- und Gruppenklage 162
II. Beschränkter Anwendungsbereich der Abschöpfungsklagen 164
Kapitel 6: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 166
A. Massenschäden 166
B. Streuschäden 168
Annex: Gesetzestext 169
Literatur- und Quellenverzeichnis 183
Sachwortverzeichnis 200