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Katastrophenbewältigung im Zeitalter der Daten

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Vogel, V. (2026). Katastrophenbewältigung im Zeitalter der Daten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59670-6
Vogel, Valentin. Katastrophenbewältigung im Zeitalter der Daten. Duncker & Humblot, 2026. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59670-6
Vogel, V (2026): Katastrophenbewältigung im Zeitalter der Daten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59670-6

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Katastrophenbewältigung im Zeitalter der Daten

Vogel, Valentin

Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 84

(2026)

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About The Author

Valentin Vogel hat Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg studiert. Nach Abschluss seines Referendariats arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Recht und Sicherheit der Digitalisierung von Prof. Dr. Dirk Heckmann an der Technischen Universität München. Nach anschließenden Zwischenstationen in der Privatwirtschaft ist er nun im öffentlichen Dienst tätig.

Abstract

Zur Bewältigung von Katastrophen sind effektive Maßnahmen und ein abgestimmtes Vorgehen aller Beteiligten erforderlich. Technologische Entwicklungen und die fortschreitende Digitalisierung eröffnen Möglichkeiten und Chancen für einen ungehinderten Informationsaustausch und moderne Bewältigungsmechanismen. Voraussetzung dafür sind eine ausreichende Datengrundlage sowie rechtssichere Möglichkeiten zur Datenverarbeitung. Die Thematik wird auf abstrakter Ebene aus zwei Perspektiven betrachtet, die miteinander in Einklang zu bringen sind: einerseits aus der Perspektive des Katastrophenschutzes im »Datenrecht« und andererseits aus der Perspektive des »Datenrechts« im System des Bevölkerungsschutzes. Unter Berücksichtigung verschiedener Anwendungsbeispiele werden Spannungen zwischen den unterschiedlichen Anforderungen aufgezeigt, regulatorische Defizite zur Datenverarbeitung im Bevölkerungsschutz identifiziert und rechtliche Reformvorschläge für einen zukunftsfähigen Katastrophenschutz entwickelt.»Disaster Management in the Age of Data«: Disaster management requires efficient response mechanisms, which are increasingly dependent on an adequate data basis. This paper analyzes the existing framework conditions for government disaster management. It highlights tensions between disaster control and data protection requirements, identifies regulatory deficits, and develops legal reform proposals for sustainable disaster control.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Teil 1: Grundlagen 17
A. Einleitung 17
I. Problemaufriss 17
II. Vorgehen 18
1. Stand der Forschung 18
2. Forschungsfrage 19
3. Vorgehensweise 20
III. Einbeziehung projektspezifischer Erkenntnisse 22
B. „Krisen und Katastrophen“ als Bedrohungsszenario 22
I. Begriffsbestimmungen Potenzieller Bedrohungslagen 22
1. Terminologische Krise 22
2. Der Begriff des Notstandes im Grundgesetz 24
a) Historische Entwicklung des Notstandsbegriffs 24
b) Regelungen der Notstandsverfassung 27
aa) Äußerer Notstand 27
(1) Verteidigungsfall 27
(2) Spannungs- und Zustimmungsfall 30
bb) Innerer Notstand und Katastrophennotstand 32
3. Der Begriff der Katastrophe 35
a) Katastrophen und Unglücksfälle im Grundgesetz 35
b) Katastrophen im Landesrecht 36
4. Der Begriff der Krise 37
a) Allgemeine Nutzung des Krisenbegriffs 37
b) Status quo: Krise als Rechtsbegriff 38
c) Eignung als eigenständiger Rechtsbegriff 40
aa) Begriffsursprung 40
bb) Generelle Merkmale einer Krise 42
cc) Bedeutungszugewinn einer abstrakten Nutzung 44
II. Bedrohungsszenarien 45
1. Rechtliche Kategorisierung von Katastrophenereignissen 45
2. Arten der Ereignisse 47
a) Naturereignisse und Naturkatastrophen in Deutschland 47
aa) Generelle Exposition in Deutschland 47
bb) Arten von Naturereignissen 48
b) Menschlich verursachte Katastrophen und Unglücksfälle 49
c) Kritische Infrastrukturen und Versorgungskrisen 50
III. Die Rolle des Rechts in der Katastrophenbewältigung 52
1. Staatliche Schutzpflichten 52
a) Bestehen staatlicher Schutzpflichten 52
b) Allgemeine Anforderungen 54
2. Übertragung auf den Umgang mit Katastrophen 56
a) Zurechenbarkeit von Katastrophenszenarien 56
b) Folgen für Katastrophenszenarien 58
aa) Beeinflussbarkeit zurechenbarer Risiken 58
bb) Beeinflussbarkeit natürlicher Katastrophen 59
cc) Regulierung unvorhersehbarer Ereignisse 61
3. Versorgungsleistungen und Infrastrukturen im Kontext staatlicher Vorsorge 62
a) Daseinsvorsorge, Infrastruktur- und Gewährleistungspflichten 62
b) Kritische Infrastrukturen in Abgrenzung zur Daseinsvorsorge 65
C. Daten als Teil der Bewältigungsstrategie 67
I. Wissen als Voraussetzung effektiven Handelns 67
1. Daten, Informationen & Wissen 67
2. Evidenzbasiertes Handeln 69
a) Daten als Grundlage von Wissen und Informationen 69
b) Rechtliche Notwendigkeit zur Generierung von Wissen 70
II. Datengetriebene Ansätze zur Bewältigung von Katastrophen 72
1. Beispiele datenorientierter Mechanismen 72
2. Verfügbarkeit von Daten als zentrale Herausforderung 75
D. Fazit 76
Teil 2: Katastrophenschutz im Datenrecht 79
A. Personenbezogene Daten im Datenschutzrecht 79
I. Überblick 79
II. Datenschutzrechtlicher Rechtsrahmen für die Katastrophenbewältigung 79
1. Entwicklung zentraler Bestimmungen 79
2. Anwendbarkeit der DSGVO im Katastrophenschutz 81
a) Kompetenzbereich der EU 81
b) JI-Richtlinie 85
3. Datenschutzrechtliches Mehrebenen-System der DSGVO 87
a) Verhältnis nationaler und internationaler Bestimmungen 87
b) Verfassungsrechtliche Grundlagen im Mehrebenen-System 89
aa) Grundrechte auf nationaler und unionaler Ebene 89
bb) Abgrenzung nationaler und unionaler Grundrechte 93
III. Grundlagen der DSGVO 97
1. Anwendungsbereich 97
a) Räumlicher und sachlicher Anwendungsbereich 97
b) Maßstab des Personenbezugs 99
2. Grundsätze der Datenverarbeitung 107
IV. Rechtsgrundlagen zur Datenverarbeitung in der Katastrophenbewältigung aus staatlicher Perspektive 108
1. Unmittelbare Rechtsgrundlagen aus der DSGVO 108
a) Überblick 108
b) Schutz lebenswichtiger Interessen 109
c) Einwilligung 113
2. Mittelbare Rechtsgrundlagen 117
a) Grundtatbestände nach der DSGVO 117
aa) Verarbeitung im öffentlichen Interesse oder in Ausübung öffentlicher Gewalt 117
bb) Verarbeitung zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung 120
b) Gestaltung nationaler Rechtsgrundlagen im Mehrebenen-System 124
aa) Verhältnis von Abs. 2 und 3 124
bb) Regulatorische Anforderungen an die Mitgliedstaaten 127
(1) Rechtsgrundlagen aus dem Recht der Mitgliedstaaten 127
(2) „Spezifischere“ Ausgestaltung 130
(3) Zweckfestlegung und Aufgabenzuweisung 131
(4) Zweckfestlegung und Generalklauseln 133
B. Daten ohne Personenbezug im Datenrecht 134
I. Grundlagen der Datenregulierung 134
1. Allgemeine Schutzmechanismen des Datenwirtschaftsrechts 134
a) Zivilrechtliche und fachgesetzliche Bestimmungen 134
b) Besonderheiten im öffentlich-rechtlichen Subordinationsverhältnis 137
2. Unionsrechtliche Entwicklung eines „Datenrechts“ 138
II. Datenzugang öffentlicher Stellen nach unionsrechtlichen Bestimmungen 141
1. Daten-Governance-Rechtsakt 141
2. Gesetz über digitale Dienste und Gesetz über Märkte 142
3. Die Datenverordnung im Fokus der Katastrophenbewältigung 144
a) Allgemeine Regelungsinhalte 144
aa) Überblick 144
bb) Datenweitergabe im B2B- und B2C-Verhältnis 145
b) Datenzugang im B2G-Verhältnis nach Kapitel 5 der Datenverordnung 149
aa) Pflicht zur Bereitstellung von Daten für öffentliche Stellen nach Art. 14 DVO 149
bb) Außergewöhnliche Notwendigkeit, Art. 15 DVO 152
(1) Öffentlicher Notstand 152
(2) Andere Ausnahmesituationen 156
cc) Voraussetzungen des Antrags gem. Art. 17 DVO 158
(1) Allgemeine Voraussetzungen 158
(2) Berücksichtigung des Geschäftsgeheimnisschutzes 159
(3) Berücksichtigung des Datenschutzes 160
dd) Folgen des Antrags 163
ee) Zweckbindung und Weiterverwendung 164
ff) Grundrechtliche Implikationen 166
4. Ausblick: Sektorale Datenräume anhand der EHDS-VO 172
C. Fazit 175
Teil 3: Daten im nationalen Katastrophenrecht 178
A. Katastrophen im deutschen Rechtssystem 178
I. Identifizierung maßgeblicher Rechtsquellen 178
1. Chronologischer Überblick 178
2. Vorsorge und Bekämpfung als Teil der Gefahrenabwehr 179
3. Katastrophenvermeidung und Risikoverwaltung 181
II. Folgen 182
B. Katastrophenschutzgesetze 184
I. Grundlagen der landesrechtlichen Katastrophenschutzgesetze 184
1. Der Katastrophenfall als entsperrendes Ereignis 184
a) Voraussetzungen und Feststellung einer Katastrophe 184
b) Notwendigkeit der Feststellung 185
c) Rechtliche Folgen der Feststellung 188
2. Zuständigkeit 192
a) Katastrophenschutzbehörde 192
b) Einsatzleitung 195
3. Allgemeine Befugnisse und Maßnahmen im Katastrophenschutzrecht 197
a) Generalklausel 197
b) Besondere Maßnahmen 198
aa) Ortsbezogene Befugnisse 198
bb) Grundstückseigentümer und die Inanspruchnahme von Personen und Sachen 199
II. Datenbezogene Bestimmungen im Katastrophenschutzrecht 201
1. Fachinformationen und nichtpersonenbezogenen Daten 201
a) Überblick 201
b) Externe Notfallpläne für gefährliche Stoffe 201
c) Betreiber besonderer Einrichtungen 203
d) Betreiber kritischer Infrastrukturen 203
e) Übermittlung von Fachinformationen durch andere Behörden 205
2. Personenbezogene Daten 206
a) Allgemeine Verarbeitung personenbezogener Daten 206
b) Besondere Maßnahmen 211
aa) Pflichten von Angehörigen der Berufe des Gesundheitswesens 211
bb) Personenauskunftsstellen 211
III. Informationsaustausch unter Einbeziehung des Bundes 214
1. Die Rolle des Bundes im Katastrophenschutz 214
a) Entwicklung des Zivilschutzes 214
b) Vom Zivil- zum Bevölkerungsschutz 216
c) Faktische Verschränkung von Zivil- und Katastrophenschutz 218
2. Informations- und datenbezogene Verschränkung 221
a) Warnung der Bevölkerung 221
b) Datenbezogene Bestimmungen 223
aa) §§ 16, 17 ZSKG und das GMLZ 223
bb) GeKoB und weitere „Neuausrichtung“ 224
c) Rechtliche Bewertung 225
aa) Daten- und datenschutzrechtliche Betrachtung 225
bb) Verfassungsrechtliche Bewertung 228
(1) Gesetzgebungskompetenzen des Bundes im Katastrophenschutz 228
(2) Verfassungskonformität der datenbezogenen Bestimmungen 234
C. Besondere Ausnahmesituationen 235
I. Pandemiebekämpfung und Infektionsschutz 235
1. Infektionsschutz im Gefüge des Datenschutz- und Bevölkerungsschutzrechts 235
a) Zuordnung datenschutzrechtlicher Bestimmungen 235
aa) Verortung der Rechtsgrundlagen 235
bb) Gesetzgebungskompetenz des Bundes 236
b) Rolle der Länder im Infektionsschutz 238
aa) Verwaltungskompetenz 238
bb) Verhältnis zum Katastrophenschutz 240
2. Datenverarbeitungsbezogene Bestimmungen des Infektionsschutzes 242
a) Überwachung und Meldung von Krankheiten 242
aa) Das Meldewesen als Grundlage infektionsrechtlicher Maßnahmen 242
(1) Allgemeine Meldung als infektionsschutzrechtliche Grundlage 242
(2) Übermittlung und Auswertung der Angaben 244
(3) Besondere Melde- und Überwachungsmaßnahmen 245
(4) Elektronisches Melde- und Informationssystem nach §§ 14, 14a IfSG 246
bb) Datenschutzrechtliche Einordnung des Meldewesens 248
b) Bekämpfung übertragbarer Krankheiten 255
aa) Ermittlungen als Grundlage weiterführender Maßnahmen 255
bb) Generalklausel und Verordnungsermächtigung als zentrales Instrument 256
cc) Datenschutz- und verfassungsrechtliche Einordnung der §§ 28, 32 IfSG 258
(1) Bestimmung der Rechtsgrundlagen 258
(2) Unionsrechtliche Voraussetzungen 260
(3) Nationaler Gesetzesvorbehalt 261
(4) Bestimmtheitsgebot 262
(5) Heranziehung der Generalklausel in der Corona-Pandemie 265
c) Epidemische Lage von nationaler Tragweite 266
aa) Neue Regelungsstrukturen durch die Corona-Pandemie 266
bb) Zentrales Feststellungsverfahren als Anknüpfungspunkt für die Datenverordnung 268
II. Versorgungskrisen und Kritische Infrastrukturen 269
1. Sicherstellungs- und Vorsorgegesetze 269
a) Überblick 269
b) Datenverarbeitung am Beispiel der Ernährungsversorgung 271
aa) Überblick 271
bb) Datenrechtliche Einordnung 273
2. Exkurs: Kritische Infrastrukturen 277
a) Bisherige Regulierung kritischer Infrastrukturen 277
b) Ausblick: Das KRITIS-Dachgesetz und die Rolle des BBK 280
D. Fazit 282
Teil 4: Implikationen für die weitere Entwicklung 286
A. Abgleich mit potenziellen Szenarien 286
I. Überblick 286
II. Hochwasserkatastrophen in Deutschland 288
1. Gefahrenüberblick 288
2. Chronologische Bewältigungsmechanismen 290
a) Mögliche Mittel zur Vermeidung 290
b) Mögliche Mittel zur Vorhersage und Vorsorge 292
aa) Vorhersage und Monitoring vor Eintritt einer Katastrophe 292
bb) Vorbereitung auf den Eintritt einer möglichen Katastrophe 293
c) Mittel zur unmittelbaren Bekämpfung 294
3. Betrachtung unter dem Daten- und Katastrophenrecht 297
a) Vermeidung 297
b) Vorsorge und Vorbereitung 300
c) Bewältigung 307
aa) Überblick 307
bb) Wasser- und Wetterwerte 308
cc) Weitere Lagebeobachtung und Ressourcenabfrage 311
dd) Einbeziehung von Versorgungsunternehmen und kritischen Infrastrukturen 313
ee) Überörtliche Koordinierung und Anschlussfähigkeit von Informationswegen 314
III. Andere Naturereignisse im Überblick 318
1. Sturmkatastrophen 318
2. Erdbeben 319
3. Dürren und Hitzewellen 321
4. Pandemien 322
IV. Zwischenergebnis 324
B. Anregungen für die weitere Ausgestaltung des Katastrophenrechts 327
I. Notwendigkeit von Anpassungen 327
1. Rechtsgrundlagen zur Verarbeitung personenbezogener Daten 328
2. Verbindung von Fach- und Katastrophenrecht 330
3. Einbindung von Unternehmen und kritischen Infrastrukturen 331
4. Einheitliche Strukturen und interoperable Vorgaben 332
5. Einbindung und Rolle des Bundes 332
II. Anregungen zum Umgang mit bestehenden Lücken 334
1. Allgemeine Leitlinien 334
a) Personenbezogene Daten 334
aa) Anforderungen 334
bb) Anpassungen durch die Länder 335
cc) Anpassungen im Infektionsschutz 338
b) Daten von Unternehmen und Behörden 339
c) Vereinheitlichung unter föderalen Strukturen 345
2. Einbeziehung des Bundes 347
C. Gesamtzusammenfassung 350
Literaturverzeichnis 360
Sachwortverzeichnis 377