Gesetzesrecht in Rom
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Gesetzesrecht in Rom
Ein Diskussionsbeitrag
Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 234
(2026)
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Die seit Langem gängige Ansicht, das römische Privatrecht sei nicht durch Gesetze geprägt gewesen, ist ins Wanken geraten. Bislang konzentriert sich die Diskussion auf die Frage, ob es außer den heute noch bekannten Gesetzen weitere gab, die in der Überlieferung verlorengegangen sind. Die vorliegende Studie hat ein anderes Thema. Sie will überprüfen, inwieweit die römischen Volksgesetze und Senatsbeschlüsse, von denen wir Kenntnis haben, privatrechtsgestaltende Funktion hatten und erfüllten. Auch insoweit ist die römische Legislatur in Verruf geraten und dem Vorurteil ausgesetzt, der Gesetzgeber habe sich vor allem randständigen Problemen gewidmet und dabei von privatrechtsfremden Motiven leiten lassen. Ob dies wirklich zutrifft, kann nur die überblicksartige inhaltliche Analyse aller überlieferten Gesetze ergeben, die für die einzelnen Rechtsgebiete jeweils die Regelungsdichte, den Regelungsbedarf und die Regelungsziele ermittelt. Das Resultat variiert in Abhängigkeit vom untersuchten Rechtsbereich. Durchgängig ist aber der Befund, dass der römische Gesetzgeber jenseits der für sein schlechtes Image verantwortlichen Ehereform des Augustus zumeist durchaus einen gerechten Interessenausgleich anstrebt und so der ureigensten Aufgabe des Privatrechts nachkommen will.»Statutory Law in Rome. A Debate Contribution«: It has long been commonly believed that Roman legislation focused primarily on marginal issues and was guided by motives foreign to private law. This prejudice does not stand up to critical review. Although the density of regulations varies greatly from one area of law to another, the consistent finding is that, beyond the marriage law reform of Augustus, which is responsible for its unfavourable image, Roman legislature generally strives to achieve a fair balance of interests.
Table of Contents
| Section Title | Page | Action | Price |
|---|---|---|---|
| Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
| Erstes Kapitel: Einführung | 7 | ||
| I. Die Fragestellung | 7 | ||
| II. Die Gesetzestreue der Jurisprudenz | 11 | ||
| Zweites Kapitel: Prozessrecht | 18 | ||
| I. Die Zwangsvollstreckung | 18 | ||
| II. Das Erkenntnisverfahren | 20 | ||
| III. Resümee | 28 | ||
| Drittes Kapitel: Deliktsrecht | 29 | ||
| Viertes Kapitel: Vertragsrecht | 34 | ||
| I. Darlehen | 34 | ||
| II. Bürgschaft und Interzession | 39 | ||
| III. Schenkung und Wette | 46 | ||
| IV. Austauschverträge | 51 | ||
| V. Resümee | 57 | ||
| Fünftes Kapitel: Sachenrecht | 59 | ||
| Sechstes Kapitel: Erbrecht | 65 | ||
| I. Das Verhältnis von Erben und anderen Begünstigten | 65 | ||
| II. Die Person des Erblassers und des Begünstigten | 77 | ||
| III. Das Objekt der Verfügung | 85 | ||
| IV. Testamentseröffnung und -errichtung | 88 | ||
| V. Intestaterbfolge | 95 | ||
| VI. Die Erbschaftsklage | 99 | ||
| VII. Resümee | 103 | ||
| Siebtes Kapitel: Ehe und Familie | 106 | ||
| I. Eheschließung und Kindespflicht | 106 | ||
| II. Eheliche Abstammung | 119 | ||
| III. Weitere Ehewirkungen | 123 | ||
| IV. Resümee | 124 | ||
| Achtes Kapitel: Vormundschaft | 126 | ||
| Neuntes Kapitel: Freilassung und Patronat | 131 | ||
| I. Freilassung und Erwerb des Bürgerrechts | 131 | ||
| II. Durchsetzung einer fideikommissarisch nangeordneten Freilassung | 144 | ||
| III. Der Freiheitsprozess | 149 | ||
| IV. Der Patronat | 150 | ||
| V. Resümee | 156 | ||
| Fazit | 158 | ||
| Verzeichnis der juristischen Quellen | 162 | ||
| Verzeichnis namentlich bezeichneter Volksgesetze, Senatsbeschlüsse und kaiserlichen Senatsreden | 166 |