Menu Expand
  • Hochschule für angewandtes Management GmbH
  • EN / DE
  • Login

Sport zwischen Ost und West

Cite BOOK

Style

Malz, A., Rohdewald, S., Wiederkehr, S. (Eds.) (2007). Sport zwischen Ost und West. Beiträge zur Sportgeschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. fibre. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-414-8
Malz, Arié; Rohdewald, Stefan and Wiederkehr, Stefan. Sport zwischen Ost und West: Beiträge zur Sportgeschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. fibre, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-414-8
Malz, A, Rohdewald, S, Wiederkehr, S (eds.) (2007): Sport zwischen Ost und West: Beiträge zur Sportgeschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert, fibre, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-88640-414-8

Format

Sport zwischen Ost und West

Beiträge zur Sportgeschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert

Editors: Malz, Arié | Rohdewald, Stefan | Wiederkehr, Stefan

Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Vol. 16

(2007)

Additional Information

Book Details

Abstract

Das Thema Sport hat in jüngster Zeit in Kultur- und Geschichtswissenschaften stark an Bedeutung gewonnen. Seit den neunziger Jahren gelangen immer mehr Bereiche von Sport und Körperkultur in das Blickfeld der Forschung. Nahezu unerforscht blieb bis in die jüngste Zeit die Sportgeschichte Osteuropas.

Mit dem vorliegenden interdisziplinären Sammelband, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun Ländern beteiligt sind, werden wichtige Forschungslücken geschlossen. Themen sind insbesondere das Verhältnis von Sport und Politik während des Kalten Krieges, die Analyse des Phänomens Sport mithilfe der Kategorien Geschlecht, Nation und Ethnizität sowie das Konzept Körper in seinem historischen Wandel.

Das Spektrum der sportlichen Disziplinen reicht von Kunstschach und Alpinismus, über Ringkämpfe bis hin zu Leichtathletik, Eishockey und Fußball. Chronologisch und geographisch umfasst der Band die sowjetische Moderne und die neugebildeten ostmittel- und südosteuropäischen Staaten der Zwischenkriegszeit, die Systemkonfrontation und den Dissens innerhalb des östlichen Bündnisses während des Kalten Krieges sowie die postsowjetische Zeit.

In den Beiträgen wird deutlich, dass Breiten- und Spitzensport starken Einflüssen von Politik und Gesellschaft ausgesetzt sind. Gleichwohl ist Sport weit mehr als ein Abbild gesellschaftlicher Entwicklungen. Als Massenphänomen des 20. Jahrhunderts besitzt Sport einen Eigensinn. Er vermag in geschlossenen Gesellschaften eigenständige soziale Räume und Foren begrenzter Öffentlichkeit zu schaffen. Internationale Sportbeziehungen können als Sublimation von Krieg verstanden werden, aber auch als vorsichtige Annäherung oder Inszenierung freundschaftlicher Beziehungen zwischen zwei Staaten. Sie bilden unter diesem Blickwinkel ein wichtiges Medium des Kulturtransfers und führen langfristig zu gesellschaftlichen Veränderungen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Vorwort 9
Arié Malz/Stefan Rohdewald/Stefan Wiederkehr: Sport zwischen Ost und West. Eine kurze Einführung 11
1. Eine Geschichte der Sportgeschichte 11
2. Warum Sportgeschichte? 16
3. Sport, Wirtschaft und Recht 20
4. Sport und Politik in internationalen Netzwerken 22
5. Nation, Ethnizität, Identität und Sport 27
6. Sport, Körper und Geschlecht 32
7. Quellen zur Sportgeschichte 37
Anhang 1: Überblicksdarstellungen zur Sportgeschichte Osteuropas 41
1. Übergreifend 41
2. Osteuropa im engeren Sinn 42
3. Ostmitteleuropa 43
4. Südosteuropa 45
5. Nordosteuropa 49
Anhang 2: Weiterführende Links für Sporthistorikerinnen und Sporthistoriker 52
Sport und Politik in internationalen Netzwerken 53
Christian Koller: Fußball und internationale Beziehungen 1918 bis 1950. Großbritannien, Deutschland und die Sowjetunion im Vergleich 55
1. Struktur und Zeremoniell des internationalen Fußballsystems 56
2. Großbritannien 57
3. Deutschland 60
4. Sowjetunion 65
5. Fazit 73
André Gounot: Sport und Inszenierung des sozialistischen Aufbaus. Das Projekt der Weltspartakiade in Moskau (1931-1934) 75
1. Internationale Spartakiaden als Vorläufer 77
2. Eine Sportanlage als symbolische Stätte des siegreichen Sozialismus 80
3. Ziele und Programmpunkte 82
4. Die Suspendierung des Projekts und die Erklärungsnot der RSI 85
5. Diplomatische und sportpolitische Hintergründe 88
6. Fazit 90
Markku Jokisipilä: Revenge in 1969, Miracle in 1980. The Two Most Politically Charged Moments of Cold War Ice Hockey 93
1. Introduction 93
2. Hockey, War and Masculinity 94
3. Revenge for the Prague Spring 97
4. Capitalist College Kids against Red Army Majors 103
5. Conclusion 110
Jörg Ganzenmüller: Bruderzwist im Kalten Krieg. Sowjetisch-tschechoslowakische Länderspiele im Umfeld des „Prager Frühlings“ 113
1. Einleitung 113
2. „1968“ als Chiffre der sowjetisch-tschechoslowakischen Beziehungen 118
3. Die Reaktion der Sowjetunion 121
4. Das Stadion als öffentlicher Raum im Sozialismus 126
5. Zusammenfassung 129
Barbara Keys: The Soviet Union, Cultural Exchange and the 1956 Melbourne Olympic Games 131
1. The 1956 Melbourne Olympic Games 133
2. International Organisations 134
3. Consumer Culture and the Media: the Nina Ponomareva Affair 139
4. Cultural Perceptions 141
5. Direct Cultural Contacts 143
Andreas Nievergelt: Schachographie in Russland und der Sowjetunion. Ein sportliches Randgebiet im Dienste der Geschichtsdarstellung und Bildpropaganda 147
1. Einleitung: Partieschach und Kunstschach in der Sowjetunion 147
2. Fragestellungen 148
3. Kunstschach und Schachographie als Bildmedien 149
3.1. Was ist Kunstschach? 149
3.2. Was ist Schachographie? 150
3.3. Die bildpropagandistische Eignung des Schachspiels 153
4. Die propagandistische Schachographie in Russland und der Sowjetunion 154
4. 1. Das Material im Bild der schachographisch bearbeiteten Themenbereiche 154
4.1.1. Historische Ereignisse und Armeethematik 154
4.1.2. Raumfahrt 160
4.1.3. Persönlichkeiten, Sport, Arbeit 161
4.2. Die sowjetische Schachographie als Sonderfall 162
4.3. Die propagandistische Effizienz der sowjetischen Schachographie 165
5. Zusammenfassung 166
Nation, Ethnizität, Identität und Sport 169
Alexis Hofmeister: Autoemanzipation durch Muskelkraft. Vergleichende Überlegungen zur Bedeutung jüdischer Sportvereine im ausgehenden Zarenreich 171
1. Minderheiten und Körperkultur im Zarenreich. Zur Erforschung ihrer Beziehung 171
2. Die Selbstbeherrschung des jüdischen Körpers. Ambivalenzen und Differenzen einer Integration 179
3. Jahns Jünger und Odessas moderne Makkabäer. Fußball als nichtrussische Veranstaltung 185
4. Resümee 189
Bogdan Popa: ‘Our Team’? Ethnic Prejudices and Football in Interwar Romania 191
1. Introduction 191
2. ‘Greater Romania’ 192
3. Romanian Sport as Romanian Football? 194
4. ‘May the Pitch Be a Symbolic Motherland…’ ‘Rumanisation’: Debates, Facts and Results 198
5. Conclusions: the ‘Rumanisation’ of Footballas an Incoherent Project 203
Vladan Jovanović: Sport as an Instrument of Yugoslav National Policy in Macedonia 1918–1941 205
1. ‘Sokoli’ – The Falcons in Action 209
2. Mandatory Physical Education (MPE) 213
3. Out of the Yugoslav Championship 215
4. Conclusion 218
Petăr Petrov: „Sultan werden“. Über die politische Ausnutzung traditioneller Ringkämpfe in Bulgarien 221
1. Theoretische Vorbemerkungen 222
2. Entwicklung der traditionellen Ringkämpfe in Bulgarien 224
3. Die Reichweite der politischen Ausnutzung 228
4. Die politische Attraktivität der „Tradition“ 230
Uta Andrea Balbier: „Von der DDR lernen, heißt siegen lernen!“ Zur diskursiven und strukturellen Anpassung der beiden deutschen Sportsysteme im Vorfeld der Münchner Spiele 1972 237
1. Zwei Mal deutscher Sport 238
2. Diskursive Veränderungen im bundesdeutschen Sport 242
3. Die strukturelle Anpassung an das DDR-Fördersystem 247
4. Fazit 252
Sport, Körper und Geschlecht 253
Filip Bláha: Die turnende Frau als das Symbol der nationalen Identität? Frauen in der Sokolbewegung vor dem Ersten Weltkrieg 255
1. Einleitung 255
2. Die Frau in der nationalen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts 257
3. Die Frauen im Sokol 260
4. Der Blick auf den Frauenkörper 264
5. Zusammenfassung 267
Stefan Wiederkehr: „Unsere Mädchen sind alle einwandfrei“. Die Kłobukowska-Affäre von 1967 in der zeitgenössischen Presse (Polen, BRD, Schweiz) 269
1. Einleitung 269
2. Die Schweizer Presse: Neue Zürcher Zeitung und Blick 273
3. Die Presse der BRD: Frankfurter Allgemeine Zeitung und Sportillustrierte 275
4. Die polnische Presse: Trybuna Ludu und Przegląd Sportowy 280
5. Fazit 285
Eva Maurer: Der sowjetische Alpinist auf Abwegen. Normvorstellungen, Kritik und Disziplinierung in der alpinistischen Gemeinschaft, 1931-1955 287
1. „Gegen die Zel’gejmovščina!“ (1931) 290
2. „Der Fall Beleckij/Guščin und andere“ (1938-1940) 294
3. „Über die Missstände im Alpinismus“ (1950-1955) 299
4. Sport und Gemeinschaft: eine Zwischenbilanz 305
Malte Rolf: Die schönen Körper des Kommunismus. Sportparaden in der Sowjetunion der dreißiger Jahre 309
1. Sport und Imperium 312
2. Sport und Körperformationen 317
Stefan Rohdewald: Von der Schaffung des Menschen zum Sieg des „Neuen Menschen“ im Weltsport? Zur weltgeschichtlichen Funktion der Körperkultur in Sportgeschichtslehrmitteln der späten Sowjetunion (1956-1975) 327
1. Definitionen und Zwecke 330
2. Die Entstehung „physischer Kultur“ in der Vor- und Frühgeschichte 331
3. Sport und Körperkultur von der Antike bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts 333
4. Von der Erziehung „unternehmerischer Menschen“ zum „Neuen Menschen“ im 19. Jahrhundert 336
5. Sport in der „kapitalistischen Gesellschaft“ der Zwischenkriegszeit 338
6. Sport in der Sowjetunion: Die „Erziehung des Neuen Menschen“ 339
7. Sport im „Kalten Krieg“: „Weltherrschaft“des „Neuen Menschen“ im Sport? 341
Nikolaus Katzer: „Neue Menschen“ in Bewegung. Zum Verhältnis von Sport und Moderne in Russland im 20. Jahrhundert 349
1. Einleitung 349
2. Entwicklungsetappen und Funktionen des Sowjetsports 353
3. Konstruktion und Inszenierung von Sportkörpern 359
4. Athleten und Zuschauer als Akteure im begrenzten Raum 362
5. Mediensport und Sport als Medium 364
6. Aneignung und Subversion 366
7. Fazit 367
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 371
Personenregister 373